Dienstag, 13. März 2012

Timo Konietzka ist tot!

Timo Konietzka verkörperte für mich, zusammen mit Aki Schmidt, Charly Schütz, Siggi Held und Lothar Emmerich die goldenen 60er Jahre des Ballspielvereins, als der BVB Meister, Pokalsieger und erster deutscher Europapokalsieger wurde. 
Die alten Dortmunder schwärmten uns noch Jahrzehnte später von den "Helden von damals" wie zum Beispiel von den "schrecklichen Zwillingen" Held & Emmerich sowie von "Max und Moritz" Charly Schütz & Sturmpartner Tim Konietzka vor. 

Aus diesem Mythos entstand die Sehnsucht der nachfolgenden Generationen nach den Titeln und Triumphen der Vergangenheit. 


Timo Konietzka war einer von "uns". Einer, der aus der Gegend kam und das harte Malocherleben aus eigener Erfahrung kannte. Geboren in Lünen, hatte er wie viele andere Männer im Ruhrgebiet Bergmann gelernt und ist in den Pütt eingefahren. Dadurch hatte er sich den Respekt der Menschen ebenso wie durch seine klare und gradlinige Art Dinge beim Namen zu nennen, verdient.


Auf dem Spielfeld erarbeitete sich Friedhelm, so wie er eigentlich hieß, den Respekt der Gegner durch 72 Tore in 100 Bundesligaspielen für den BVB und den TSV 1860 München. 


Zwei Dinge waren zudem untrennbar mit seinem Namen verbunden: 

1. Timo Konietzka war der erste Bundesligatorschütze. Er traf bereits nach wenigen Sekunden im Spiel Werder Bremen gegen Borussia Dortmund. Leider gibt es heute weder ein Video oder Fotobeweis von diesem Tor. Nur die älteren Augenzeugen können sich noch daran erinnern.

2. Timo, aufgrund seiner Ähnlichkeit mit dem russischen General Timoschenko so gerufen, bekam für eine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter die bisher längste Sperre in der Bundesliga. In der Partie seiner Löwen ausgerechnet gegen seinen alten Verein Borussia Dortmund griff Timo den Schiedsrichter nach einer Fehlentscheidung an. 


In der Anklageschrift wurde "ein Stoss gegen die Brust, Tritt gegen das Schienbein und das Wegschlagen der Trillerpfeife" vermerkt. Er wurde für 6 Monate gesperrt.

Konietzka starb gestern in seiner neuen Heimat Schweiz mittels der Sterbehilfe. In der Schweiz ist die Sterbehilfe im Gegensatz zu Deutschland legalisiert. Er war unheilbar an Krebs erkrankt und wurde 73 Jahre alt.

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