Wir haben es heute noch im Kollegenkreis besprochen: Die aktuelle Schuldenlast der europäischen Ligen ein Jahr vor der Einführung des Europäische Financial Fair Play.
Einem Bericht der Gazetta dello Sport zufolge schleppen alleine die 20 Serie A Clubs in Italien den gigantischen Schuldenberg von insgesamt 1,5 Milliarden Euro mit sich herum.
Besonders die Topclubs Inter und AC Mailand sowie Juventus Turin sind auch in diesem Ranking ganz vorne und das obwohl alle 3 Vereine finanzkräfte Präsidenten und Konzerne hinter sich haben. Wie würde das wohl ohne dieses Kapital aussehen?
Oberschuldenmeister ist Inter Mailand mit derzeit 335 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Juventus folgt auf Platz 2 mit "nur" 241 Millionen und der AC Mailand mit 238 Millionen Euro Schulden.
Im Vergleich dazu steht die Bundesliga sehr gut da. Bayern München ist faktisch schuldenfrei, während Borussia Dortmund seine Verpflichtungen auf 56 Millionen gesenkt hat. Der englische Meister Manchester United schreibt insgesamt 370 Millionen an roten Zahlen und den spanische Meister und Champions League Sieger FC Barcelona drückt eine Schuldenlast von derzeit 364 Millionen Euro.
Hier sieht man auch deutlich, dass selbst der Gewinn von europäischen Titeln die Investitionen der Clubs in Ablösesummen und Gehälter für Spieler und Trainerstab nicht amortisieren kann.
Die 3 italienischen Spitzenclubs geben über 80% ihres Umsatzes für Spielergehälter aus. Bei Juventus sind es sogar 89 %, bei Inter 88 % und bei Milan 85% des Jahresumsatzes. Das kann auf Dauer ohne fremde Hilfe nicht gut gehen.
In Schottland taumelt der ehemals reichste Verein des Landes, der Rekordmeister Glasgow Rangers einem
Insolvenzverfahren entgegen. Hier fehlen alle zur Begleichung der Finanzamtsschulden 58 Millionen Euro. Verzweifelt versuchte der Verein eine Einigung mit den Spielern und dem Trainerstabes, die Einsparungen an Gehältern von 8,4 Millionen Euro pro Monat (!) vorsah, zu finden. Die Spieler und Trainer verwiesen auf ihre laufenden Verträge und lehnten dankend ab.
Zudem sieht der Insolvenzverwalter keine realistische Chance auf eine Lizenz für die nächste Europa bzw. Champions League Saison. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, brechen natürlich weitere Millionen an Einnahmen für die Rangers weg.
Die spannende Frage bleibt: Wie sieht diese negative Entwicklung der europäischen Topvereine unter den Bedingungen des Financial Fair Play aus? Hier hat die UEFA klare Regeln festgelegt, die bei einer Nichteinhaltung auch drastische Strafen wie Lizenzentzug vorsieht. Sollten die Schuldenkönige von der UEFA ernsthaft an die Kandare genommen werden und sparen müssen, kann das nur ein Vorteil für die sparsamen Bundesligaclubs sein.
Hier ein ausführlicher Bericht zu Financial Fair Play
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