Montag, 6. Februar 2012

Tue Gutes...

und sprich nicht darüber. Diese alte Volkswahrheit scheint heutzutage nicht mehr für alle Edelleute zu gelten.

Der heilige Ulrich Edelmann Hoeness von Ulm zu Monaco, Kreuzritter des bayrischen Samariterbundes gab gerade gestern in seiner ihm angeborenen Bescheidenheit auf einem Gelage bajuwarischer Bauern bekannt, dass er Anno 2003 dem Ballspielverein Borussia von 1909 aus dem fernen westfälischen Dortmund 2 Millionen Taler geliehen hatte.

Warum dem edlen Lehnsherrn seine selbstlose Wohltätigkeit gerade jetzt einfällt, ist nicht bekannt. Kaiser Franz der Erste soll spontan folgendes geäussert haben:" Ja, is denn scho wieder Weihnachten?"

Das Leihgeschäft kam in der Zeit zustande, als der Graf Gerhard der Göttliche und sein Kämmerer Michael aufgrund des klammen Stadtsäckels das gesamte Hab und Gut des Ballspielvereins verkauften. Besonders die mächtige Trutzburg "Westfalica" wurde unter Wert veräußert, sowie einige der besten Ritter mussten den Hof verlassen und sich wie Ritter Torsten dem Langhaarigen in Monaco verdingen. Dazu wurden auch alle schwarzgelben Banner und sogar das stolze Wappen Borussias verkauft. Gerade der Verlust der Burg schmerzte aber das Dortmunder Stadtvolk so sehr, dass man sich zusammenschloss und vor das Schloss des Grafen Gerhards zog und ihn samt Kämmerer aus der Stadt jagdte. 

Die Trutzburg Westfalica war und ist die größte im ganzen Lande und war stets Trost und Zufluchtsort für alle Dortmunder Bürger. Nur mit Hilfe der Burg konnten die Angriffe des gemeinen Gesindels, den Gelsenkirchner Knappen und der Buerschenschaft, immer wieder erfolgreich abgewehrt werden. Die Gelsenkirchner durften im Gegensatz zu dem edlen Dortmunder Adel keine Ritterrüstungen und noble Gewänder tragen, da es ihnen nicht vergönnt war, auf den großen Turnieren des Landes das wertvolle Meisterschild zu gewinnen. Sie mussten sich stets mit dem vergoldeten Zechbecher des unbedeutenden preussischen Kleinturniers in der Provinzhauptstadt Berlin zufrieden geben. Da sie so niemals in den heiligen Ritterstand erhoben oder zu Rittern geschlagen wurden, durften sie sich fortan nur Knappen nennen und liefen deshalb in blau-weissen Lumpen durch die Gegend. Sie mussten sich in dunklen Minen an der Emscher verdingen, während sich die Dortmunder in der Eisen- und Waffenschmiedekunst und in der Braukunst eines besonders leckerem Mets verstanden.


Während die Dortmunder eine weithin bekannte Burg bewohnten, mussten die Gelsenkirchner in einem großen Zelt hausen, in dem nicht nur Ritterspiele, sondern auch Jahrmärkte und Trinkspiele abgehalten wurden, an dem es zu üblen Ausschweifungen des Gesindels kam. Das war einer echten Burg nicht würdig. Zudem nahmen sie Schwarzgelder aus fragwürdigen Quellen und dunkelnen Kanälen des russischen Zarenhofes an, der von Putin dem Schrecklichen beherrscht wurde.

Und plötzlich sollte es mit der Dortmunder Vorherschaft vorbei sein ? Sollten fortan die Geschichten und Gesänge der großartigen Siege vergangener Tage zu Zeiten Ottmars dem Großen nicht mehr erzählt und besungen werden ? Gerade der Triumph in Monaco vor der versammelten Schar des europäischen Hochadels war doch noch nicht so lange her und daher unvergessen. Die Heldentaten von Ritter Kalle und Ritter Lars, die mit vereinten Kräften die italienischen Horden aus Turin vertrieben und den schönsten und größten Pokal weit und breit erringen konnten, waren den Menschen in Frankreich, im vereinigten Königreich von Großbritanien, am spanischen Königshof, rund um das Mittelmeer und sonst wo in guter Erinnerung geblieben.
Da traf es sich sehr gut, dass besagter Ulrich Edelmann Hoeness von Ulm zu Monaco, vor die Stadttore von Dortmund zog und dieses sagenhafte Angebot in Form der 2 Millionen Goldtaler unterbreitete. Da die armen Dortmunder keine andere Wahl hatten, willigten sie in den Handel ein. Nachdem das Geschäft getätigt worden war, zog Ulrich mit seinem Gefolge heim nach Monaco, sich seiner sicher, dass er sein Geld zurück bekommen würde. Und so war es denn auch. Die tapferen Dortmunder, mittlerweile mit Reinhard dem Klugen und Aki dem Aufrechten an der Spitze, wirtschaften gut, trieben weiter Handel mit der Hanse und konnten das Lehen zeitig zurückzahlen. Damit war der Handel entgültig besiegelt und abgeschlossen. Vielleicht hatten sie aber das kleingeschriebene des listigen Ulrich übersehen? Gab es eine Nebenabrede, wonach die Dortmunder höchstens einmal im Jahrzehnt das Meisterschild erringen durften und ansonsten den Monegassen aus Bavaria den Vortritt zu lassen hatten ? 
Während sich Ulrich und seine Bajuwaren ihrer Triumphe sicher waren und von einem Turniersieg zum anderen Turniersieg eilten, konnte der kluge Reinhard und der aufrechte Aki zusammen mit dem schweigsamen Zorc, einem ehemaligen Turnierritters der alten Schule, sich die Dienste eines aus der rheinhessischen Provinz stammenden Rittmeisters sichern. Da dieser Rittmeister bisher noch nicht besonders in Erscheinung getreten war, konnte der Vertrag in aller Stille über die Bühne gehen. Niemand in Monaco nahm hiervon Notiz. Der Name des neuen Rittmeisters war Jürgen der Fröhliche. Diese Frohnnatur scharrte sogleich alle verfügbaren und hoffnungsvollen Jünglinge des Ritternachwuchses um sich und formte aus ihnen eine äußerst schlagkräftige und lauffreudige Kampftruppe. Diese Burschen schafften dann das schier Unglaubliche: Sie konnten in kürzester Zeit den Bajuwaren das Meisterschild entreissen und triumphierten in der Folge auf großen Turnieren immer wieder gegen den rotweissen Rivalen. Das muss den edlen Ulrich so sehr erzürnt haben, dass er desöfteren mit zornesgerötetem Gesicht und finsterer Mine über sein Ungemach grübelte. In einer letzten Verzweiflungstat versuchte er einen ehemaligen Ritter aus Dortmund, der zur Zeit sein Geld noch am niederrheinischen Bauernhof am Mönchen Gladbach mit Ponyeinreiten verdient und einer der besten seiner Zunft ist, nach Monaco zu locken. Doch da hatte er die Rechnung ohne die schlauen Dortmunder Kaufleute gemacht. Die hatten sich schon längst die Dienste von Marco dem Flinken gesichert. Da versuchte er es noch ärger und machte dem polnischen Landedelmann Robert dem Treffsicheren ein Angebot, welches dieser aber entrüstet ablehnte.
Fortan vergass Ulrich seine edlen Absichten und begab sich in seine Gefilde und Niederungen aus der Zeit, als er noch Metzger und Wurstverkäufer in Nürnberg war. 
Dies, liebe Leute, scheint der wahre Hintergrund der Geschichte zu sein, weswegen Ulrich Edelmann Hoeness von Ulm zu Monaco, Kreuzritter des bayrischen Samariterbundes, das damalige Lehnsgeschäft nun auf allen Jahrmärkten der Landes erzählen lässt.

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