Dienstag, 21. Februar 2012

Berlin again

Nachdem unser Ballspielverein sein bisher einziges Heimspiel in der Hinrunde und damit in dieser Saison gegen Hertha BSC verloren hatte, stand am letzten Wochenende die "Punkterückholaktion" in Berlin an. 



An dieser Aktion beteiligten sich sage und schreibe mehr als 20.000 Borussen, die in die Hauptstadt pilgerten. Ein Großteil kam aus Dortmund und Umgebung, aber auch ein nicht unerheblicher Anteil der großen schwarzgelben Fraktion in und um Berlin hatte sich vor Ort mit Eintrittskarten versorgt. So kam es, dass man bei der Anreise über die A2 nahezu ständig auf Borussen traf. Dieses imposante Bild änderte sich auch nicht, als wir in Berlin ankamen. Tatsächlich waren wohl sogar weit mehr Dortmunder anwesend als bis dato angenommen. In den Berliner Kneipen drängten sich noch etliche Borussen um das Spiel live zu verfolgen. 


Da wir rechtzeitig angereist waren, konnten wir dem großen Gedränge am Südtor glücklicherweise entgehen und waren trotz intensiver Kontrollen schon um 14 Uhr im Olympiastadion. 

So konnte man sich in Ruhe das große Oval des Stadions anschauen. 
Die Mischung aus alter, aber renovierter Außenfassade und dem modernen Innenleben des Stadions übt einen überaus reizvollen Charme auf das Auge des Betrachters aus. Ich bin immer wieder davon fasziniert, wie man klassische Säulen- und Skulpturenkunst der dreißiger Jahre mit aktuellem Chic kombinieren konnte. 



Die blaue Tartanbahn, die tolle Dachkonstruktion und auch der meiner Meinung nach sehr harmonische Aufbau des VIP Bereiches der Haupttribüne sind echte Hingucker. 


Auch wenn ich ein glasklarer Verfechter des reinen Fußballstadions bin, muss ich feststellen, dass man aus diesem Stadion das Optimum herausgeholt hat. Die Außenanlagen mit dem Aufmarschfeld, das uralte olympische Schwimmstadion, die Feuerhalter in dem Umgängen und die Skulpturen am Marathontor erinnern zudem an die antiken Sportstätten Griechenlands, aber auch an den städtebaulichen Größenwahn der Nationalsozialisten. 








Im Unterrang Block K3 angekommen, stellte man sehr schnell fest, dass sich die Borussen nicht nur im Gästeblock auf der rechten Seite des Marathontores breitgemacht hatten, sondern auch die linke Seite im Ober- und Unterrang bis mindestens zur Mittellinie bevölkerten. 






Natürlich gaben im eigentlichen Gästeblock die stimmungs-orientierten Dortmunder Fans den Ton an. Auf unserer Seite sprang nicht immer der Funke sofort über, was teilweise auch der Akustik, als auch der monotonen Gesänge der Ultras geschuldet war. Hier hätte ich mir mehr dem Spielgeschehen angepassten Support gewünscht. So blieb stimmungstechnisch trotz der Masse noch einige Luft nach oben. Quantität ist auch im Fußball nicht immer gleichbedeutend mit Qualität! Wenn aber alle Borussen mit einstimmten, war das natürlich ein beeindruckendes Hörerlebnis. 
Die Ostkurve trug allerdings auch einiges hierzu bei. Akustisch konnten die Heimfans sehr gut dagegen halten. So macht Stadionatmosphäre wirklich Spaß.





Zum Spiel selbst ist eigentlich schon alles geschrieben und gesagt worden. Es war für mich das schwächste Saisonspiel unserer Borussia, die fast nie zu ihrem schnellen Kombinationsfußball fand, weil die Herthaner ganz geschickt die Berliner Mauer auf dem Spielfeld errichtet hatten. Zudem hatten die meisten Borussen nicht ihren besten Tag erwischt und blieben fast kollektiv unter ihren Möglichkeiten. Bis auf Weidenfeller, der mehrfach schlimmeres verhindern konnte, sowie Kuba und Piszczek erreichte niemand Normalform. Hertha konnte durch einige Einzelleistung durchaus gefallen und wurde dadurch torgefährlich. Hier mangelte es aber glücklicherweise am Abschluss. So war es dann dem Dortmunder Jungen Kevin Großkreutz mit einem sehenswerten Treffer vorbehalten, das Tor des Tages zu erzielen. 


Wie wichtig dieser "dreckige" Sieg war, zeigte sich dann im Anschluss im Abendspiel, als der FC Bayern sein Spiel in Freiburg eben nicht gewinnen konnte. Zufrieden und erleichtert konnten wir das Stadion nach Spielschluss verlassen und in Richtung Innenstadt abziehen. Am Abend und auch am nächsten Tag konnte man immer wieder etliche Borussen im Berliner Stadtbild entdecken, die sich den Sehenswürdigkeiten dieser Stadt widmeten. Nach einer viel zu kurzen Stadtrundfahrt von 2 Stunden durch das Zentrum Berlins ging es Sonntag mittag wieder zurück in die Heimat. 

Es war wie immer ein Erlebnis in Berlin sein zu dürfen.







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