Donnerstag, 14. Mai 2015

ohhhhh RWE!

Am Himmelfahrttag ging es zum Groundhopping an die Hafenstraße nach Essen.



Anlass war das Finale um den Niederrheinpokal zwischen Rot Weiss Essen und dem Lokalrivalen Rot Weiss Oberhausen. Der Sieger nimmt automatisch an der ersten Runde des DFB-Pokals teil.

Beim letzten Mal war ich noch im alten "Georg-Melches-Stadion", welches vor einigen Jahren für das neue "Stadion Essen" weichen musste. Das Neue ist ein Schmuckkästen, wie ich es liebe: Vier Tribünen, ohne Ecken, ein prima reines Fußballstadion, welches mich an das alte Westfalenstadion zur Gründungszeit anläßlich der WM 74 erinnert. Überhaupt wirkt das Stadion sehr nüchtern und klar konzipiert, ohne viel Firlefanz oder Schnickschnack, im Gegensatz zu den modernen Arenen der oberen Ligen mit ihrer Reizüberflutung durch die Reklame. Beispielsweise findet man in Essen keine Anzeigetafeln ("hatten wir noch nie"). Damit entgeht man den sonst üblichen, nervigen Werbejingles der Bundesligastadien. Sehr gut.




Vor dem Spiel traf man sich unter dem alten Flutlichtmast des "Georg-Melches-Stadion", den man in Erinnerung an alte Zeiten hatte in der Landschaft stehen lassen.
















Ein Steher auf der Westtribüne für´n Zehner, perfekt.


Die so genannte Westkurve ist jetzt eine Tribüne, die geografisch eigentlich im Osten liegt.
Da die Fans von Rot Weiss aber schon immer auf der West beheimatet waren, wurde der Westen kurzerhand in den Osten verlegt.


4000 Rot-Weisse aus Oberhausen waren aus der Nachbarstadt herüber gekommen und sorgten für einen ordentlichen Rahmen im ausverkauften Stadion.


Im Stadion auf der West waren unterschiedlichste Fangruppen auszumachen. Essener, Bremer, ein paar Dortmunder und Ultras aus Wien von der dortigen Austria.

Die drei Essener Tribünen machen auf mich einen sehr geschlossenen Eindruck und ließen sich beim gemeinsamen Support nicht lange bitten.
Die äußerst motivierte Rahntribüne stimmt "Rot", die West antwortet mit "Weiss" und die Sparkassen-Tribüne schließlich mit "Essen".



Viele altbekannte Gesänge wurden angestimmt, die man u.a. noch aus den 80er Jahren kennt. Auffallend ist vor allem die noch immer sehr große Rivalität zu den Blauen aus Gelsenkirchen, die sich in einigen Gesängen widerspiegelt. Besonders laut wurde es beim "Am Tag als der FC Schalke starb.." Auch wurde den Oberhausener Gästen ein ums andere mal attestiert, den ungeliebten Blauen sehr ähnlich zu sein ("Ihr seid Scheisse wie der S04!").




Das Spiel an sich war spannend, aber größtenteils ohne große Höhepunkte. 


So ging es mit einem verdienten 0:0 in die Verlängerung und schlussendlich in das Elfmeterschießen.




Dies wurde durch einen gehaltenen Elfmeter mit 6:5 für RWE beendet. Der Jubel war dementsprechend: "Berlin, Berlin wir fahren nach Berlin" hallte es durchs Stadion. 











Bei der anschließenden Ehrenrunde mit Pokal brach ein Fluchttor in der Mitte der Westkurve auf, sodass ein Platzsturm drohte. Sofort baute sich eine Hundertschaft Polizei in Kampfmontur vor der Tribüne auf um dies zu verhindern. Mir kam das Prozedere etwas übertrieben vor, musste mich aber über die Vorfälle beim Spiel gegen Rödinghausen und ein Jahr vorher gegen den MSV aufklären lassen, wo ähnliches geschah.




Leider stürzte bei den Feierlichkeiten ein Fan vom Zaun 3 1/2 Meter tief und musste schwer verletzt mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen werden.

Fazit: Ein schöner Ausflug am so genannten Vatertag. Back to the roots in Sachen Fußball.


"Eine Stadt, zwei Farben, Rot und Weiss..."

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