Freitag, 18. Mai 2012

schwarz und weiss, wir steh´n an deiner Seite?

Seit einiger Zeit habe ich festgestellt, dass ich mich immer weniger mit der Nationalmannschaft identifiziere als es früher der Fall war. 
Früher, als ich noch klein war, war die deutsche Fußballnationalmannschaft das höchste Gut, die beste Mannschaft, in der die besten deutschen Spieler für unser Land kicken durften. Ich war begeistert von Beckenbauer, Schwarzenbeck, Netzer, Hölzenbein, Müller, Breitner, Rummenigge und wie sie alle hießen. Später waren es Matthäus, Sammer, Kohler, Reuter, Klinsmann, Völler und Co. Da war es völlig egal, aus welchem Verein die Spieler kamen.  


Doch mittlerweile habe ich echte Identifikationsprobleme mit den Adlerträgern. War ich früher total stolz, wenn ein Dortmunder wie Eike Immel nur als 3. Torwart mit zur WM fuhr oder Manni Burgsmüller seinerzeit der einzige Borusse in der Nationalelf war, wünsche ich mir heute, dass möglichst wenig Dortmunder für Deutschland bei der Europameisterschaft spielen "müssen".
Die Hierarchie, unten die Vereine und oben darüber schwebend Deutschland gibt es für mich nicht mehr. Ganz im Gegenteil: Für mich zahlt in erster Linie der Ballspielverein Borussia aus Dortmund. 


Vielleicht liegt es auch an der starken Präsenz der Bayernspieler in der N11. Ganz sicher hat es aber etwas mit dem infantilen Verhalten der so genannten Führungsspieler Lahm und Schweinsteiger zu tun. Ich kann einen Kapitän und Führungsspieler wie Phillip Lahm nicht akzeptieren, der als Mittzwanziger ein Buch über den Fußball schreibt, in dem er interner aus der Nationalmannschaft preisgibt, die einfach nicht an die Öffentlichkeit gehören. Er zieht als Jungspund über solch verdiente Spielerpersönlichkeiten wie Rudi Völler und Jürgen Klinsmann her und richtet öffentlich über diese Personen. 


Was Schweinsteiger und Lahm außerdem in diesen Tagen eint, ist ihre bonierte Art mit Niederlagen ihres Vereins Bayern München umzugehen. Zum wiederholten Male verweigern sie krampfhaft dem nun seit 5 Spielen in Folge siegreichen Dortmundern die sportliche Anerkennung und behaupten gebetsmühlenartig, dass sie stets die bessere Mannschaft gewesen sein, die sowieso immer mehr Qualität haben wird. Besonders Schweinsteiger machte im und nach dem Pokalfinale in Berlin einen extrem angefressenen Eindruck, fiel durch Frustfouls, Wortgefechte und abfällige Gesten auf und versteifte sich mehrfach auf den Hinweis, dass nur die Fehler des FC Bayern zu diesem Debakel geführt hätten. 
Das hat alles kein Stil und zeugt in keinster Weise von sportlicher Größe.


Wie soll ich solche beleidigten Leberwürste als Nationalspieler und angebliche Führungspersönlichkeiten erstnehmen? Tut mir leid, das kann ich nicht. Ich mag nur Adlerträger, die keinen Vogel haben!

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