Was macht man mit einem 80.000er Stadion in der Post-Olympiazeit ?
Das ist eine der Fragen, die man sich in sportbegeisterten Kreisen in London derzeit stellt. Eigentlich war die Sachlage ja klar. Das Olympic Stadium wurde für die Olympischen Spiele 2012 in Stratford, London gebaut. Stratford gehört zum Bezirk Newham, in welchem unter anderem die Stadtteile East Ham, Stratford, Upton Park und West Ham beheimatet sind. Dieser West Londoner Bezirk ist traditionelles Einzugsgebiet von den Hammers, den Fans von West Ham United Football Club. Der 1885 gegründete Fußballverein ist festverwurzelt in den Docklands, dem Hafengebiet an der Themse. Unweit vom Boleyn Ground in Upton Park, der Heimstätte von West Ham United wurde nun das Olympische Stadion und weitere Sportstätten für Olympia 2012 gebaut. West Ham bewarb sich mit der Unterstützung der Bezirksregierung von Newham folgerichtig um den Kauf des in öffentlichem Besitz befindlichen Stadions. Es sollte die Laufbahn erhalten bleiben und die Kapazität auf 60.000 Plätze reduziert werden.
Doch es gab noch die Tottenham Hotspurs, die ein Auge auf das Olympiastadion geworfen hatten und mit einem Umzug aus ihrem Stadion an der White Hart Lane im Norden Londons in das deutlich größere Stadion liebäugelten.
Nach den Plänen der Spurs sollten große Teile des nagelneuen Stadions wieder abgerissen werden und das Stadion in ein reines Fußballstadion umgewandet werden.
Die Fans der Hotspurs liefen allerdings Sturm gegen diese Umzugspläne. Im Februar 2011 würde bekannt, dass West Ham den Zuschlag bekommen hatte. Gegen diese Entscheidung reichte Tottenham Klage ein. Es ging unter anderem um den Vorwurf der Korruption. Aufgrund des langwierigen Rechtssteits erklärte die Olympic Park Legacy Company im Oktober 2011 die Verkaufsverhandlungen mit West Ham United für gescheitert. Allerdings ist die Mietnutzung durch West Ham als weitere Option im Gespräch. Mittlerweile interessiert sich ein weiterer Fußball Club für die Stadionnutzung. Es ist der Drittligist Leyton Orient FC. Geografisch gesehen liegt dieser Verein am nächsten am olympischen Gelände. Wie der Club das viel zu große Stadion mit Fans füllen möchte, ist unklar.
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