Bereits am zweiten Spieltag der Rückrunde konnte der BVB das Abstiegsgespenst vom Hof jagen. Absteigen sollen/können andere, wir nicht.
Das ist doch tiefstes understatment ? Ja, aber so ticke ich nun mal. Wie in jeder Saison gucke ich zunächst darauf, dass und wann die magische Punktegrenze von 40 Punkten erreicht wird. Danach lehne ich mich innerlich entspannt zurück und sage mir: "Alles andere ist jetzt Bonus!" Da der Fußball sowohl Arschloch als auch Erfolgshure, die sich jedem Meistbietenden an den Hals schmeisst, sein kann bin ich traditionell misstrauisch. Frei nach dem Motto:" Erwarte wenig und geniesse nachher viel!" ist meine Erwartungshaltung eher niedriger Natur.
Statistisch gesehen hat der Ballspielverein die 40-Punkte-Grenze im Vergleich zum letzten Jahr erst 3 Spieltage später unter Dach und Fach gebracht. Damals wurde dieses Kunststück schon nach dem 16. Spieltag erreicht. Am Ende der Hinrunde waren es dann überragende 43 Punkte. Aber das ist jetzt eher unwichtig.
Das meine Borussia diese Mindestgrenze ausgerechnet gegen Dietmar's Spielzeug TSG "1899" Hoffenheim geschafft hat, erfreut mich umso mehr. Erstens ist das Kunstgebilde aus dem Kraichgau ein ausgesprochener Angstgegner unseres Clubs, zum zweiten scheint mir insbesondere seit gestern die Zeit für dieses hochsubventioniertes Fußballprodukt langsam abzulaufen. Die ersten Ratten haben das sinkende Schiff bereits verlassen: Obasi, Ibisevic, Ba, Eduardo, Ibertsberger, Gustavo, Alaba und Sirgusson, um nur die bekanntesten Spieler zu nennen. Wie man hört möchte der Kapitän Salihovic, ähnlich wie neulich Kapitän Schettino auf der Costa Concordia vorzeitig von Bord des haverierten Schiffes gehen und den Verein wechseln. Die Art und Weise wie Hoffenheim sich auf dem Platz präsentierte und der Angriffswucht der Borussen fast nichts entgegen bringen konnte, lässt nichts gutes für die Zukunft erahnen. Aber das ist auch gut so.
Und beim BVB geht der Wahnsinn weiter. Seit nunmehr 13 Spielen sind die young guns ungeschlagen und holten dadurch von 39 möglichen Punkten starke 33 Punkte. Wie gesagt, Hoffenheim war bis gestern der Angstgegner der in einem Bundesligaheimspiel noch nie bezwungen werden konnte. Auch diese Scharte wurde nun eindrucksvoll ausgewetzt. In den ersten 10 Minuten wurde so ein Angriffswirbel durch Kuba, Kagawa, Großkreutz und Co erzeugt, dass es eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt 3:0 stehen musste. Besonders Kagawa und Großkreutz haben anscheinend zu alter Stärke zurückgefunden.
Shinji hat sein Leistungstief, bedingt durch seine lange Verletzungspause, ganz offensichlich überwunden und schöpft sein riesiges Potential wieder aus. Nicht nur seine Torgefährlichkeit (2 Tore), sondern seine Spielweise, die Bälle fordernd, anzunehmen und geschickt zu verteilen, lassen das Fehlen von Mario Götze kaum auffallen.
UND unser Kevin, der Langstreckenläufer mit der Pferdelunge, der von links nach rechts den Rasen beackert, der unermüdlich nachsetzt und den Gegner unter Druck setzt und zu Fehlern zwingt, ist nach der Winterpause ganz offensichtlich kräftemäßig voll wieder da. Kann Kevin Großkreutz seine Stärken kräftemäßig einsetzen , ist er auch torgefährlich und trifft nun wieder regelmäßig. Ich habe neulich eine interessante Statistik über den Evinger Jungen gelesen: In den wettbewerbsübergreifenden (Bundesliga, Champions League und DFB-Pokal) 18 Spielen, in denen Großkreutz mindestens ein Tor geschossen hat, hat Borussia Dortmund immer gewonnen. Das ist doch wohl mal eine Markierung für alle diejenigen, die nach der Verpflichtung von Marco Reus den Nachfolger von Kevin gefunden haben wollten. Dieser Herzblut-Borusse ist zwar eher unscheinbar aber um so wichtiger für diese lauffreudige Mannschaft.
Ich kenne die aktuellen Auswertungen nicht, bin mir aber sicher, dass die Jungs wie beim HSV (10 km mehr als der Gegner) deutlich mehr Laufleistung auf den Rasen gebracht haben als die Söldner von Sinsheim. Dieser überfallartige Angriffsfußball, der mit dem aggressiven Pressing gegen Gegner und Ball beginnt, den ballführenden Gegenspieler permanent attakiert und zu folgenschweren Fehlern zwingt, und diese Fehler in reichlich Torchancen ummünzt, ist einfach überragend. Nicht von ungefähr entstanden alle 3 Tore gestern aus Fehlern des Gegners, der in diesen Augenblicken hoffnungslos überfordert erschien.
Kevin Großkreutz hat mittlerweile 6 Tore und 6 Vorlagen auf seinem Saisonkonto verbucht, ebenso wie Shinji Kagawa. Den vereinsinternen Spitzenwert hält Robert Lewandowski mit 14 Toren und 7 Assists. Wäre Tom Starke nicht in Bestform gewesen, hätte Robert gestern mindestens 2 Tore mehr in seiner persönlichen Erfolgsbilanz aufzuweisen.
Es läuft...
Die "Dietmar Hopp Gedächnismannschaft" Besieger:
Weidenfeller, Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer, Bender, Kehl, Kuba (77.Perisic), Kagawa, Großkreutz (85.Gündogan), Lewandowski (77. Barrios). Tore: Kagawa 2, Großkreutz 1
Gelbe Karte: Bender
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