In der Europa League tummeln sich Clubs, von denen man in Deutschland noch kaum etwas gehört hat. So auch der nächste Gegner des Ballspielvereins am Donnerstag.
Es ist der Futbol Klubu Qäbälä aus Aserbaidschan.
Obwohl der Club erst vor 20 Jahren gegründet wurde, hat dieser eine -im wahrsten Sinne des Wortes- bewegte Vergangenheit.
1995 als Göy Göl Xanlar ins Vereinsleben gehoben, änderte er 2005 zunächst seinen Namen in Gilan Xanlar und verlegte ein Jahr später sogar seinen Sitz von Xanlar* (dem heutigen Göygöl) nach Qäbälä. Mit dem Umzug änderte sich wiederum der Vereinsname in Gilan Qäbälä FK, um 2007 ihn schon wieder in FK Qäbälä umzubenennen.
*Die Stadt Xanlar hieß früher übrigens Helenendorf und wurde 1819 von Kaukasiendeutschen gegründet.
Gespielt wird im Qäbälä Sähär Stadionu, welches 5.000 Zuschauer fasst.
Zwei Besonderheiten am Rande der Begegnung:
Während Borussias armenischer Mittelfeldspieler Henrikh Mkhitaryan aus sicherheits-politischen Gründen (Armenien und Aserbaidschan befinden sich im Kriegszustand um die Region Bergkarabach) die Reise nach Aserbaidschan nicht antreten kann, wird auf der anderen Seite der Kapitän von FK Qäbälä, Javid Hüseynov, seiner Mannschaft fehlen.
Er sitzt derzeit wegen vermutlicher Beteiligung an der Ermordung des Journalisten Rasim Aliyev im Gefängnis. Dieser hatte Hüseynov schlechtes Benehmen vorgeworfen, als er den Sieg über Apollon Limassol aus Zypern provokant mit der türkischen Nationalfahne feierte. Kurze Zeit später wurde Aliyev totgeprügelt.
2010 bis 2011 war übrigens der Sportdirektor des FK Qäbälä ein alter Bekannter aus England: Tony Adams, langjähriger Kapitän und Haudegen des FC Arsenal London.
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