Sonntag, 5. Oktober 2014

"Und wenn du das Spiel verlierst, ganz unten stehst...

dann stehen wir hier und singen: BORUSSIA, BORUSSIA BVB!"

Da ist sie nun tatsächlich: Die erste wirkliche Krise in der Ära Klopp beim Ballspielverein Borussia von 1909 aus Dortmund. 

Nach 4 sieglosen Spielen, mit nur einem Punkt von 12 möglichen, steht das Team aktuell auf dem 13. Platz der Bundesliga. 2 Siege stehen einem Unentschieden und gleich 4 Niederlagen entgegen. Mit gerade mal 7 Punkten ist man nur 3 Punkte vom Tabellenende, allerdings aber auch nur 3 Punkte von Tabellenplatz 6 entfernt. 
Was ist los am Borsigplatz? Die Mannschaft steckt fraglos in einem Formtief wie Cheftrainer Klopp am Samstag nach der 0:1 Heimpleite gegen das bisherige Tabellenschlusslicht HSV zugeben musste. 
Einerseits sind es die verletzt fehlenden Stammkräfte wie Sahin, Gündogan, Mchitarjan, Reus, Kuba und Co, die besonders im kreativen Mittelfeld vermisst werden, andererseits sind es die zurück kommenden Rekonvaleszenten, wie Hummels, Subotic, Bender Schmelzer und Piszczek, denen einfach nach langer Verletzungspause die Bindung zu den Mitspielern und die Spielpraxis fehlen. Gleiches gilt im übrigen auch für den Heimkehrer Kagawa, dem auch noch einiges zur alten Stärke fehlt. 
Alleine kann Shinji diese Herkulesaufgabe als Schaltstation im Mittelfeld nicht bewältigen und wartet dringend auf Unterstützung. 

Zum anderen scheint mir das System Klopp in der Bundesliga entschlüsselt. Den spielerisch eigentlich unterlegenen Mannschaften reicht es mittlerweile offensichtlich, sich besonders bei Heimspielen im Westfalenstadion einfach massiv hinten rein zu stellen und die Räume geschickt zu verdichten und zu verteidigen. Irgendwann tut sich, bedingt durch häufig individuelle Fehlleistungen, eine Lücke im Dortmunder System auf, in die der Gegner dann stoßen kann. So geschehen am Samstag als Ramos einen Katastrophenpass auf Höhe der Mittelinie auf den Gegenspieler abspielte, der dann zum Gegentreffer führte. 
Warum die beiden erfahrenen Abwehrspieler Sokratis und Hummels sich dabei gleichzeitig auf den ballführenden Mann Müller stürzten und damit den späteren Torschützen Lasogga außer acht ließen, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Das altbekannte und bewährte Passspiel der Borussen scheint irgendwie kaum bis gar nicht mehr vorhanden zu sein. Derzeit überwiegen eher Quergeschiebe und übereilte Aktion wie die langen Bälle ins Niemandsland. Was in der Champions League beispielsweise gegen mitspielende Gegner immer noch funktioniert, klappt in der Bundesliga seit Wochen nicht mehr. 
Die Fehlpassquote ist wirklich alarmierend.

Ganz schlimm anzusehen sind momentan die Standardsituationen, allen voran die Eckbälle. Entweder sind sie hoch in den Fünf-Meter-Raum direkt auf den Torwart geschlagen oder sie kommen halb hoch auf die Abwehrspieler und sorgen ein ums andere mal für Gefahr durch Konter auf das eigene Tor. Hier gilt es im Training zu üben bis der Arzt kommt. Gerade wenn es spielerisch nicht optimal läuft, müssen eben Standards für Gefahr und Tore sorgen! 

Es ist durchaus spannend zu sehen welche Lösungsmöglichkeiten das Trainergespann um Jürgen Klopp entwickelt, um diese mit der Mannschaft umzusetzen. Bisher hatte man aus negativen Erlebnissen immer die richtigen Schlüsse gezogen und mit guten Umstellungen wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden. Aber derzeit wirkt sogar Klopp etwas ratlos. Hoffen wir mal, dass die Länderspielpause richtig genutzt wird. Wir werden es erleben.

A propos Länderspiel: Persönlich kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen, dass Mats Hummels nach noch nicht mal einem komplett durchgespielten Bundesligaspiel mit dem BVB (die Nominierung war vor dem HSV Spiel) vom Bundestrainer schon wieder für die Länderspiele gegen Polen und Irland eingeladen wurde. Hier erwarte ich aber auch mal eine kritische Reaktion des Vereins und des Spielers! Am besten in Form einer Absage.

Kommen wir nun zum erfreulichsten Teil des Wochenende, der Reaktion der Fans auf die Misere. Während in anderen Stadien in vergleichbarer Situation die Spieler mit gellenden Pfeifkonzerten in die Kabine gejagt würden, stellten sich besonders die Südtribünenbesucher und die angrenzenden Süd-West und Süd-Ost-Ecken eindeutig und lautstark hinter die Mannschaft um Einigkeit und Unterstützung zu demonstrieren. 
Angestimmt wurden "Und wir werden immer Borussen sein" "Es war Liebe auf den ersten Blick" und "Und wenn du das Spiel..." 
Das Team stand minutenlang andächtig lauschend und klatschend vor dem Süden und bedankte sich so für den Vertrauensvorschuß der eigenen Fans. 

Mag der Marketingslogan noch so abgedroschen klingen, da war sie wieder, die viel zitierte "Echte Liebe" der Fans für den Verein und die Mannschaft! 

Wir sind alle BORUSSEN, immer und jetzt erst recht!



Ein BORUSSE gibt nun mal nicht auf und steht besonders in schwierigen Zeiten mit anderen zusammen hinter den Spielern.

"Und wenn du das Spiel gewinnst/verlierst....dann stehen wir hier und singen: BORUSSIA, BORUSSIA BVB!"



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