Freitag, 24. Oktober 2014

No commentator - wer hats erfunden?

Gibt es tatsächlich ein TV (er-)Leben nach Wolf-Dieter Poschmann, Bela Rethy, Marcel Reif, Tom Bartels, Fritz von Thurn und Taxis und all den anderen Kommentatoren?

JA, das gibt es...und zwar hoffentlich bald!

Ein Schweizer Tontechniker macht es mit seinem Crownfunding Projekt "Nocommentator" möglich.

Wer kennt das nicht? Man freut sich auf eine gute Fußballübertragung und hofft auf einen nicht allzu redseligen Reporter, der fachlich kompetent, aber auch zurückhaltend das Geschehen auf dem Rasen kommentiert.


Leider entspricht das nicht der Realität, wenn Bela Rethy ("Portugal spielt heute mit 6 Ausländern") wieder mal Spieler und Mannschaften verwechselt und auch trotz eindeutiger Zeitlupe seine abgegebene Fehlinterpretation der Spielsituation nicht zurück nimmt. Aktuelles Beispiel aus dieser Woche: Im Champions League Spiel Galatasaray Istanbul gegen Borussia Dortmund setzte sich eine Grille neben das ZDF Mikrophon und sorgte nach dem Empfinden der Zuschauer für einen angenehmeren Unterhaltungston als Bela Rethy. Bei Twitter gab es prompt entsprechende Forderungen:"Tausche Grille gegen Rethy" usw.

Oder wenn Marcel Reif sich offensichtlich persönlich von den fußballerischen Darbietungen beleidigt fühlt und anfängt selbstverliebt und gelangweilt Monologe zu führen ("Wenn Sie dieses Spiel atemberaubend finden, haben Sie es an den Bronchen!" )?

Nicht umsonst gibt es solche Seiten wie www.marcel-ist-reif.de,
Facebook Gemeinschaften wie "Marcel Reif Kommentarverbot"
oder "Bela Rethy Haters Club" und "Bela Rehty - der Comedytator des ZDF" im Internet, wo frustrierte und genervte Fans sich an ihren Peinigern abarbeiten.



Das soll nun sein glückliches Ende finden. Während der Fußball WM 2014 in Brasilien schaltete der Tontechniker Martin Born sein Mischpult zwischen Fernseher und Stereoanlage und dabei mittels eines Karaoketricks einfach den Reporter ab! Übrig blieb die angenehme Stadionatmosphäre und seine Gäste waren begeistert.

Technisch gesehen ein ganz simpler Trick: Die Übertragungs-signale werden unterteilt in Stereo und Monosignale. Der Kommentar ist immer der Monoton, der über den Mittelkanal gesendet wird. Dieser kann technisch isoliert und gelöscht, bzw. unterdrückt werden.

Da nicht jeder zu Hause über ein Mischpult verfügt, hat der Schweizer nun eine kleine Box entwickelt, die man umgerechnet für 60,- erwerben könnte. Allerdings müssten sich vorher noch genügend finanzielle Unterstützer finden, die das Projekt supporten: http://www.nocommentator.com/






Mittwoch, 22. Oktober 2014

BeKLOPPTe Situation, oder?!

"Ich glaube nicht, dass dich die Angst vor dem Verlieren, eher zu einem Sieger macht, als die Lust aufs Gewinnen!"

Jürgen Klopp in einer Reklame

Momentan sieht unser Trainer sehr nachdenklich, ratlos und konsterniert, ja richtig angegriffen aus. Seine Zuversicht und seine Lebendigkeit, die diesen großartigen Übungsleiter bisher auszeichneten, fehlen auf einmal gänzlich. Erschreckenderweise gab es sogar Meldungen, dass Klopp sich selber in Frage stellen würde, er lieber zurücktreten wolle, wenn er das Gefühl hätte, dass die Krise mit ihm zu tun hätte. Das allerdings erscheint mir als unvorstellbar und überzogen.


Die bewährten Mechanismen, die bisher immer gegriffen haben wenn es nötig war, greifen derzeit überhaupt nicht.

Ganz im Gegenteil, unerklärbare individuelle Fehler werden von Spieler zu Spieler weitergegeben, wie eine Schneeräumkarte in einem Mietshaus. Jeder ist mal daran! Dazu kommt: Trotz drückender spielerischer Überlegenheit schafft es die Mannschaft nicht sich selbst für die eigenen Bemühungen zu belohnen.

Mit jeder Niederlage, so scheint es, steigt die Angst vor dem Verlieren und den eigenen Fehlern. Die Lust aufs Gewinnen scheint verloren.

Wie holt man sich in solcher Situation das nötige Selbstvertrauen zurück? Durch die Champions League, wo es vergleichsweise gut läuft? Oder durch eine Systemumstellung?
Hat die Mannschaft, der Trainerstab diese Möglichkeiten drauf taktisch zu variieren? Ich glaube schon.

Die Erfahrung lehrt: Die Offensive gewinnt das Spiel, die Defensive die Meisterschaft.

Wichtig ist eine gut stehende Abwehr im Verbund mit einem sicheren Mittelfeld, welches dem Gegner keinen Raum lässt und eine Offensive, die gnadenlos gegen den Ball und Gegner presst und nach hinten arbeitet. Wenn nichts mehr nach vorne zu gehen scheint, muss zumindest hinten die Null stehen. Das erfordert natürlich eine Menge Geduld, sowohl bei den Spielern als auch bei den Fans.

Denn bisher war die Order: Draufgehen und nach vorne spielen, als wenn es kein Morgen mehr gäbe. Vielleicht ist diese Ausrichtung grundsätzlich zu überdenken. Das spielerische Übergewicht lässt sich derzeit nicht wie gewohnt in Tore ummünzen. Also müssen auch mal andere Methoden in Betracht gezogen und ausprobiert werden. Dagegen halten und auch mal konsequent gesunde Härte in den Zweikämpfen zeigen! Wo technisch limitierte Mannschaften dieses probate Mittel schon seit einiger Zeit erfolgreich gegen Borussia einsetzen, muss man sich dem Kampf stellen.

Und wenn dann gar nichts mehr geht, muss die eine oder andere Standardsituation (Eckbälle oder Freistöße) konsequent ausgenutzt, sprich im Torerfolg umgesetzt werden.

Jungs, ich wünsche mir eine überbordende, LUSTVOLLE Restsaison von euch. Die Lust aufs Gewinnen wird wiederkommen - da bin ich mir ganz sicher.

Bis dahin: "Ruhe bewahren und Standards üben!" (auch son Spruch von Klopp ;)

"Auch in schweren Zeiten haben wir keine Wahl, wir werden immer zu dir stehen, wir sind aus Kohle und Stahl!"

Pommes Schwarz Gelb in "Tradition verpflichtet"

Sonntag, 5. Oktober 2014

"Und wenn du das Spiel verlierst, ganz unten stehst...

dann stehen wir hier und singen: BORUSSIA, BORUSSIA BVB!"

Da ist sie nun tatsächlich: Die erste wirkliche Krise in der Ära Klopp beim Ballspielverein Borussia von 1909 aus Dortmund. 

Nach 4 sieglosen Spielen, mit nur einem Punkt von 12 möglichen, steht das Team aktuell auf dem 13. Platz der Bundesliga. 2 Siege stehen einem Unentschieden und gleich 4 Niederlagen entgegen. Mit gerade mal 7 Punkten ist man nur 3 Punkte vom Tabellenende, allerdings aber auch nur 3 Punkte von Tabellenplatz 6 entfernt. 
Was ist los am Borsigplatz? Die Mannschaft steckt fraglos in einem Formtief wie Cheftrainer Klopp am Samstag nach der 0:1 Heimpleite gegen das bisherige Tabellenschlusslicht HSV zugeben musste. 
Einerseits sind es die verletzt fehlenden Stammkräfte wie Sahin, Gündogan, Mchitarjan, Reus, Kuba und Co, die besonders im kreativen Mittelfeld vermisst werden, andererseits sind es die zurück kommenden Rekonvaleszenten, wie Hummels, Subotic, Bender Schmelzer und Piszczek, denen einfach nach langer Verletzungspause die Bindung zu den Mitspielern und die Spielpraxis fehlen. Gleiches gilt im übrigen auch für den Heimkehrer Kagawa, dem auch noch einiges zur alten Stärke fehlt. 
Alleine kann Shinji diese Herkulesaufgabe als Schaltstation im Mittelfeld nicht bewältigen und wartet dringend auf Unterstützung. 

Zum anderen scheint mir das System Klopp in der Bundesliga entschlüsselt. Den spielerisch eigentlich unterlegenen Mannschaften reicht es mittlerweile offensichtlich, sich besonders bei Heimspielen im Westfalenstadion einfach massiv hinten rein zu stellen und die Räume geschickt zu verdichten und zu verteidigen. Irgendwann tut sich, bedingt durch häufig individuelle Fehlleistungen, eine Lücke im Dortmunder System auf, in die der Gegner dann stoßen kann. So geschehen am Samstag als Ramos einen Katastrophenpass auf Höhe der Mittelinie auf den Gegenspieler abspielte, der dann zum Gegentreffer führte. 
Warum die beiden erfahrenen Abwehrspieler Sokratis und Hummels sich dabei gleichzeitig auf den ballführenden Mann Müller stürzten und damit den späteren Torschützen Lasogga außer acht ließen, entzieht sich meiner Kenntnis. 

Das altbekannte und bewährte Passspiel der Borussen scheint irgendwie kaum bis gar nicht mehr vorhanden zu sein. Derzeit überwiegen eher Quergeschiebe und übereilte Aktion wie die langen Bälle ins Niemandsland. Was in der Champions League beispielsweise gegen mitspielende Gegner immer noch funktioniert, klappt in der Bundesliga seit Wochen nicht mehr. 
Die Fehlpassquote ist wirklich alarmierend.

Ganz schlimm anzusehen sind momentan die Standardsituationen, allen voran die Eckbälle. Entweder sind sie hoch in den Fünf-Meter-Raum direkt auf den Torwart geschlagen oder sie kommen halb hoch auf die Abwehrspieler und sorgen ein ums andere mal für Gefahr durch Konter auf das eigene Tor. Hier gilt es im Training zu üben bis der Arzt kommt. Gerade wenn es spielerisch nicht optimal läuft, müssen eben Standards für Gefahr und Tore sorgen! 

Es ist durchaus spannend zu sehen welche Lösungsmöglichkeiten das Trainergespann um Jürgen Klopp entwickelt, um diese mit der Mannschaft umzusetzen. Bisher hatte man aus negativen Erlebnissen immer die richtigen Schlüsse gezogen und mit guten Umstellungen wieder in die Erfolgsspur zurück gefunden. Aber derzeit wirkt sogar Klopp etwas ratlos. Hoffen wir mal, dass die Länderspielpause richtig genutzt wird. Wir werden es erleben.

A propos Länderspiel: Persönlich kann ich es überhaupt nicht nachvollziehen, dass Mats Hummels nach noch nicht mal einem komplett durchgespielten Bundesligaspiel mit dem BVB (die Nominierung war vor dem HSV Spiel) vom Bundestrainer schon wieder für die Länderspiele gegen Polen und Irland eingeladen wurde. Hier erwarte ich aber auch mal eine kritische Reaktion des Vereins und des Spielers! Am besten in Form einer Absage.

Kommen wir nun zum erfreulichsten Teil des Wochenende, der Reaktion der Fans auf die Misere. Während in anderen Stadien in vergleichbarer Situation die Spieler mit gellenden Pfeifkonzerten in die Kabine gejagt würden, stellten sich besonders die Südtribünenbesucher und die angrenzenden Süd-West und Süd-Ost-Ecken eindeutig und lautstark hinter die Mannschaft um Einigkeit und Unterstützung zu demonstrieren. 
Angestimmt wurden "Und wir werden immer Borussen sein" "Es war Liebe auf den ersten Blick" und "Und wenn du das Spiel..." 
Das Team stand minutenlang andächtig lauschend und klatschend vor dem Süden und bedankte sich so für den Vertrauensvorschuß der eigenen Fans. 

Mag der Marketingslogan noch so abgedroschen klingen, da war sie wieder, die viel zitierte "Echte Liebe" der Fans für den Verein und die Mannschaft! 

Wir sind alle BORUSSEN, immer und jetzt erst recht!



Ein BORUSSE gibt nun mal nicht auf und steht besonders in schwierigen Zeiten mit anderen zusammen hinter den Spielern.

"Und wenn du das Spiel gewinnst/verlierst....dann stehen wir hier und singen: BORUSSIA, BORUSSIA BVB!"



Freitag, 3. Oktober 2014

Bei der Geburt getrennt XVII


                    Superfly Robben                                               E.T.