Dienstag, 13. Januar 2015

Das coolste Selfie des Fußballs

Auch wenn ich kein Freund des Selfies an sich bin, aber diese Aktion von Roma Kapitän Francesco Totti nötigt mir Respekt ab. 


Nach seinen beiden Treffern zum 2:2 Ausgleich im römischen Derby gegen Lazio, schnappte sich der Römer ein Handy von einem Betreuer, plazierte sich vor der jubelnden Roma-Kurve und schoss ein Selfie. 





Was für eine coole Sau! Das Foto ging natürlich um die Welt.

Eine Verwarnung durch den Schiedsrichter gab es für Selfieschützen im übrigen nicht. 

Mit seinen beiden Treffern ist Totti nun Rekordderbytorschütze in Rom. 11 Tore hat vor ihm bisher noch kein Spieler im Derby zwischen AS Rom und Lazio geschossen.

Freitag, 9. Januar 2015

1 % für Felix

Der "dunkle Imperator" kauft ein Prozent des Rangers F.C. von der dunklen Seite Glasgows. Da wächst zusammen was zusammen gehört, könnte man meinen.




Felix Magath will Sportdirektor des finanziell angeschlagenen schottischen Rekordmeisters Glasgow Rangers werden. Zu diesem Zweck hat sich der ehemalige Bundesligaspieler und Trainer, der zuletzt beim FC Fulham London scheiterte, 1% der Anteile der Rangers gesichert.


Der Verein ist aufgrund einer Insolvenz im Jahre 2012 in die 4. schottische Liga zwangsabgestiegen.
Zur Zeit spielt er nach zwei Aufstiegsjahren in der Championship (2. Liga), allerdings beträgt der Rückstand auf den einzigen Aufstiegsplatz (belegt von den Hearts of Midlothian aus Edinburgh) bereits schon 13 Punkte, sodass die anvisierte Rückkehr in die höchste Spielklasse Schottlands kaum noch realisierbar erscheint. Zudem soll es erneut große Finanznöte im einstigen Vorzeigeklub des schottischen Fußballs geben. Der aktuelle Clubpräsident Somers musste dem Verein mit 637.000 €uro aus seinem Privatvermögen aushelfen um die Liquidität der Rangers zu sichern.
Das Problem: Der sündhaft teure Kader. Spieler wie Kris Boyd und Kenny Miller verdienen fürstliche Gehälter. Deshalb ist der Aufstieg eigentlich schon ein Muss. Zudem hat Trainer- und Spielerlegende Ally McCoist bereits kurz vor Weihnachten hingeschmissen und den Club verlassen.

Bisher hielten die Fans der "Gers", so der Nickname der Rangers, dem Verein mit einem Zuschauerdurchschnitt von ca. 45.000 Fans pro Spiel die Treue, allerdings sinkt diese Zahl aktuell auf ungefähr 30.000! Ein alarmierendes Zeichen.

Welche Vorstellungen Felix Magath hat, weiß bisher niemand. Ein typischer Magath-Kaufrausch, wie in Gelsenkirchen und Wolfsburg praktiziert, können sich die Rangers garantiert nicht leisten.

Das Oldfirm, das vielleicht bekannteste und brisanteste Derby der Welt, in dem die Erzrivalen aus Glasgow Rangers und Celtic aufeinandertreffen, wird wohl in der Liga weiter auf sich warten müssen. Schade eigentlich...

Freitag, 19. Dezember 2014

19. Dezember 2014 - 105. Geburtstag

"Im Jahre 1909 da wurd ein Stern geborn,
und man sah sofort an seinem Schein:
Er kann nur aus Dortmund sein. 
Dieser Stern, der heißt Borussia 
und er leuchtet in schwarz und gelb,
als schönster Stern von allen dort am großen Himmelszelt..."

                       Leuchte auf mein Stern BORUSSIA



Alles Gute meine liebste BORUSSIA! 

Das beste Stadion der Welt ist....

laut Bleacherreport natürlich das WESTFALENSTADION DORTMUND!

Top 100 der besten Stadien der Welt

Oh when the brits .... Part II and III

Da waren sie wieder: Meine Jungs von der britischen Insel! 

Waren sie das letzte Mal noch zu viert in Dortmund, so hatten sie diesmal zum Bundesliga Heimspiel gegen Hoffenheim noch Verstärkung mitgebracht: Owen, einen Man United Fan aus Portsmouth und Phil aus Birmingham, einen "Baggie", also ein West Bromwich Albion Fan.



Owen kam schon morgens mit dem Flieger aus Luton in Dortmund an. 




Hierbei bestätigte sich die Meldung, dass pro Heimspiel bis zu 1.000 englische Fußballfans nach Dortmund kommen. Aus der Ryanair Maschine, (die Fluggesellschaft hatte extra für die Fans die Flugzeit an den Spieltagen geändert!) kamen mit Sicherheit die Hälfte der Passagiere in schwarz gelber Tracht gut gelaunt im Flughafengebäude an. 



Das gleiche Bild bot sich mir dann nachmittags, als der Flieger aus London Stansted mit meinen 5 weiteren Jungs ankam.

Bester Laune ging es dann zum "check in" in die Dortmunder City, um wie üblich kurz darauf das Wenkers, das heimliche Hauptquartier der "Hereford Wenkers Boys" zu entern. 


Besonders Paul "Mr.V" strahlte wie ein Honigkuchenpferd als er seinen Platz im Wenkers Keller gefunden hatte.


Überhaupt hat es ihnen Germany, Dortmund, Borussia und das Dortmunder Bier sehr angetan. 



Das wurde immer wieder betont. Nach dem Rundgang über den Weihnachtmarkt mit obligatorischen Foto vor dem "amazing chrismas tree" ging es die Hohe Straße hinauf bis zur Pommesbude von Gear. 

Großes Hallo war angesagt und die amazing Currywurst wurde samt Pommes genossen. Draußen trafen wir auf eine 10-köpfige Gruppe von Sheffield Wednesday Fans, die auch auf dem Weg ins Stadion waren.

Im Stadion verteilte sich die Gruppe auf die Nord-Ost-Ecke und auf die Gelbe Wand im Süden. Hatte mein Kumpel Chris im letzten Jahr nur die reduzierte Südtribünenkapazität von ca. 10.000 Sitzplätzen in der Champions League gegen den SSC Neapel erlebt, konnte er nun die volle Mannstärke der SÜD bestaunen. 



Und was soll ich sagen? Die Stimmung war überragend! 

Schon vor dem Spiel merkte man allen Fans und Spielern an, dass heute die Punkte in Dortmund bleiben sollten. Wilde Entschlossenheit war allenthalben zu spüren! Ganz Dortmund war wieder eine Einheit und stand wie ein MANN hinter der Mannschaft. Alex und Chris kamen aus dem Staunen nicht mehr raus. Amazing war das am häufigsten gebrauchte Wort des Abends.

Von Mats Hummels, dem unbestrittenen Leader und Ilkay Gündogan, dem genialen Spielmacher, legte der BVB ein richtig gutes Bundesligaspiel hin und siegte vor über 80.000 begeisterten Fans hochverdient mit 1:0!

Nach der Ehrenrunde, die zur Feier des Tages am Zaun vor der Süd statt fand (sehr feine Geste des Teams), fragte mich Chris entgeistert: "Das war doch nur ein normales Bundesligaspiel! Was macht ihr eigentlich erst für einen Lärm wenn ihr einen Titelgewinn feiert?" Schön, so etwas aus dem Munde eines englischen Fußballfans, der aus dem Mutterland des Fußballs stammt zu hören. Zurück in die Innenstadt, wurde der Abend noch bei dem einen oder anderen Urtrüb oder Pils beendet.

Am nächsten Tag ging es dann in die altehrwürdige Kampfbahn Rote Erde zum 3. Ligaspiel der BVB Amateure gegen Rot Weiß Erfurt. Auf der Haupttribüne teilte sich unsere Truppe erneut. Während die einen sangesfreudig in den Stimmungsblock gingen, nahm der Rest gemütlich in der Mitte der Tribüne Platz um das Spiel zu verfolgen. 













Trotz eines trostlosen 0:0 Grottenkick, bei dem keiner der beteiligten Mannschaften den Sieg verdient gehabt hätte, waren alle wieder von der amazing atmosphere begeistert! Es kam sogar die Aussage, dass solch eine Stimmung in keiner Premier League Begegnung zustande käme. Eine sehr traurige und erschreckende Erkenntnis für den englischen Fußball.

Zurück im Wenkers Keller stellte man schnell missmutig fest, dass "unsere Plätze" von etlichen Scousers aus Liverpool besetzt waren, die sich auch noch lautstark bemerkbar machten. Da der FC Liverpool der Erzrivale von Manchester United ist, zog man sich aus der Kneipe zurück. Überall in der City traf man auf Briten und im nächsten Pub auf die bereits erwähnten Jungs aus Sheffield.




Schlussendlich gingen wir dann 
ins Vapiano an der Kleppingstraße, 
wo sich die Boys auch sehr wohl 
fühlten und wir die guten Pasta- 
und Pizzagerichte genießen konnten. 







Nachdem ich die Jungs alleine um die Häuser ziehen ließ und nach Hause fuhr, soll es noch zu einigen lustigen Ereignissen gekommen sein....die ich an dieser Stelle besser unkommentiert lasse.




































Next home game: Wolfsburg.

Auch zu diesem Bundesligaspiel reiste wieder "Hereford" an. Diesmal aber zwei neue Gesichter: Josh, der Sohn von Phil und ebenfalls wie sein Vater ein West Bromwich Fan 
und Rowley, ein Hereford United Fan, einem Fußballclub aus der 6. englischen Liga. 





Selbstverständlich wurde auch diesmal das gute Dortmunder Bier und die beste Currywurst der Stadt samt Pommes probiert. 

Auf der "Yellow Wall", die in England einen exzellenten Ruf genießt, gaben sich Josh und Rowley alle Mühe sämtliche Fansongs mitzusingen. 

Besonders gefiel ihnen der 25. Auftritt der Sonnenkinder aus Selm mit Jingle Bells, als das ganze Stadion mit hüpfte. 



Ich musste schon das ein und andere mal schmunzeln, als ich die Jungs "Bruschia Bruschia!" hinter mir brüllen hörte. Auch sie waren deeply impressed über die amazing atmosphere im Stadion und besonders auf der Süd. Borussia wäre schon ein einzigartiger Club mit ganz speziellen Fans, war der eindeutige Tenor der Beiden nach dem Spiel. 

Leider wurde der große Aufwand und die tolle kämpferische Einstellung der Mannschaft nicht mit einem Sieg belohnt und Wolfsburg konnte noch kurz vor Schluss ausgleichen. 

Trotzdem sind die Jungs glücklich und zufrieden wieder nach Hause geflogen. Auch sie wollen auf jeden Fall wieder kommen.





Samstag, 29. November 2014

„Blood, toil, sweat and tears“

"Ich habe nichts zu bieten außer Blut, Mühen, Schweiß und Tränen. 
Wir stehen vor einer Feuerprobe der schmerzlichsten Art. 
Vor uns liegen viele Monate des Kampfes und des Leidens."



Das sind drei markante Sätze aus Sir Winston Churchills berühmter Antrittsrede als Premierminister vor dem britischen Unterhaus am 13.05.1940. 

Aki Watzke hat sich nun auf der Jahreshauptversammlung mit dem "Blut, Mühen, Schweiß und Tränen" Zitat an die Spieler gewandt, um ihnen den Ernst der (Tabellen-)Lage vor Augen zu führen. 



Offensichtlich ist der Geschäftsführer des BVB der Meinung, dass diese bedrohliche Situation nicht mit den bisherigen spielerischen Mitteln zu lösen ist. Es bedarf offensichtlich größerer, körperlicher Kraftanstrengungen des Kaders um sich aus der Abstiegszone zu entkommen. 

Churchill hatte damals vom britischen König den Auftrag bekommen eine Kriegsregierung gegen "Hitler Deutschland" zu bilden und das Volk in den Krieg ziehen zu lassen. 
Das Watzke ausgerechnet dieses Zitat verwendet, lässt tief blicken. 
Fußball ist und bleibt Fußball, also Sport und Krieg ist Krieg. Das lässt sich nicht mit einander vergleichen! Das sei an dieser Stelle ausdrücklich gesagt.

Aber sinnbildlich meint Watzke die Aufopferung (Blut), die Anstrengung (Mühen), die Leiden (Tränen) und die körperliche Ertüchtigung (Schweiß) der Mannschaft, die vonnöten sein werden, den notwendigen turn around in der Bundesliga zu schaffen. 

Ich hoffe die Botschaft ist bei den Akteuren angekommen. 





Montag, 10. November 2014

Ich geh mit meiner Laterne...

und meine Laterne mit mir."

Passend zu den alljährlich stattfindenden St. Martin Umzügen im November bekam der BVB an diesem Wochenende für 23 Stunden die so genannte "Rote Laterne" des Bundesligaschlusslichtes überreicht.

Was anderswo jämmerliches Wehklagen und Untergangsstimmungen hervorruft, schweißt in Dortmund die Menschen (sprich: Borussen!) traditionell noch enger zusammen. Man geht entschlossen, pragmatisch und mit dem gebotenen Ernst an die Sache heran. Und das in einer Art und Weise, die vielleicht in anderen Städten und Stadien undenkbar erscheinen mag.

Besonders gelungen erschien mir eine "Rote Laterne" an einer Angel, die auf der Südtribüne für jedermann sichtbar selbstironisch geschwungen wurde.


Damit wurde jedem gleichzeitig auch der Ernst der Lage praktisch vor Augen geführt.

Und so spürte man schon vor dem Anpfiff die wilde Entschlossenheit auf den Rängen und dem Rasen diesen Zustand abzuschaffen. Zudem hatten die zahlreich angereisten Gästefans,  ihren Spaß daran die Gastgeber an deren missliche Situation zu erinnern. Mit "Absteiger, Absteiger" und "Dortmund, Dortmund - zweite Liga, oh wie ist das schön euch nie mehr zu sehen" Gesängen stachelten sie die eh schon heißen Fans auf der Südtribüne und den anderen Rängen noch mehr an.

Es entwickelte sich ein richtig gutes Heimspiel des Tabellenletzten gegen den Bundesligazweiten, wobei man am Spielgeschehen bei Leibe nicht erkennen konnte, wer nun oben und wer unten steht! Ganz im Gegenteil: Die bis dato in 18 Spielen ungeschlagene und hochgelobte Borussia vom Niederrhein wurde förmlich an die Wand gespielt, was sich mit 22:1 Torschüssen und 7:0 Ecken deutlich auch in Zahlen manifestierte. 



Einzig allein die Tore fehlten, bis... jaaaa.... bis Christoph Kramer im Anstoßkreis den Ball auf seinen Torwart Sommer zurück spielen wollte und ihn dabei herrlich überlupfte. Ein echtes Tor des Monats - jede Wette! :)




Hatte das Stadion schon vor dieser Szene einen außerordentlich guten Support abgeliefert, wurde nun noch ein Schüppe draufgelegt. Selten habe ich die Sitzplätze so agil und lautstark erlebt wie an diesem Tag. Jeder Ballgewinn wurde frenetisch gefeiert und die Gesänge von der Süd lautstark übernommen. Das sind die Momente, die den Fußball so emotional und liebenswert machen. Deshalb geht man hier ins Stadion.

Neben mir stand ein Anhänger eines roten Vereins aus München, der kurzfristig noch eine Karte für die Süd von mir erhalten hat. Vor vielen Jahren durfte er im Derby erstmalig die Süd betreten und nennt seitdem den Ballspielverein seinen "Zweitlieblingsclub". Wie er vom Spiel und der Atmosphäre gefangen, begeistert mitsang, mitlitt und mitjubelte, zeigt mir das unser Verein doch etwas besonderes hat: Eine ganz besondere Beziehung der Fans zu ihrem Verein, der in schlechten Zeiten bedingungslos unterstützt werden muss! Das musste der Bazi auch nach dem Spiel neidlos anerkennen. Als er bester Laune und vor sich hin pfeifend in den Zug steigend die Heimreise antrat, war mir klar: Er weiß nun was mit echter Liebe gemeint ist.

Genau das meinte wohl auch der sehr erleichtert wirkende Trainer Klopp in der anschließenden Pressekonferenz mit der Bemerkung, dass seine Mannschaft von dem außergewöhnlichsten Publikum zum Sieg getragen wurde und er sich bei jedem Einzelnen dafür ausdrücklich bedanken möchte.



Die "Rote Laterne" haben wir natürlich weitergeben....