Montag, 30. April 2012

Merseyside Derby

Heute abend sprechen alle vom Manchester Derby zwischen City und United. Es ist heute ein besonderes Nachbarschaftsduell in Manchester, weil es höchstwahrscheinlich die englische Fußballmeisterschaft zwischen den beiden Manchester Clubs entscheidet.

In der Vorschau auf das Derby fiel mein Blick auf ein anderes Stadtduell in England. Das Merseyside Derby in Liverpool. 

Die beiden Liverpooler Erstligisten 
FC Liverpool "the reds" 

und FC Everton "the blues oder the toffees" 






haben ihre Stadien nur 900m Luftlinie auseinander, sozusagen in Sichtweite. Das dürfte Weltrekord sein.* Zwischen der berühmten Anfield Road des FC L und Evertons Goodison Park liegt nur die Grünfläche Stanley Park. 





*Wie man sich so irren kann. In Avellaneda (Buenos Aires) liegen die Stadien von Racing Club und Independente nur 300m auseinander:
Stadion von Independente Estadio Libertadores de América links und Racing Estadio Presidente Perón rechts

Auch die Stadien der beiden Rivalen Dundee United und Dundee FC aus dem Schottland liegen nur knapp 300m voneinander entfernt. 



Sonntag, 29. April 2012

Auch der zweite Anzug sitzt

Zum letzten Auswärtsspiel in Kaiserslautern hatte Jürgen Klopp kräftig rotieren lassen und die Meistermannschaft auf etlichen Positionen verändert. Neben den Ausfällen Kuba, Schmelzer und Bender fehlten in der Anfangsformation die Stammkräfte Hummels, Kagawa, Piszczek, Großkreutz und Weidenfeller. Dafür spielte der Torjäger der letzten Meistersaison Lucas Barrios im Sturmzentrum und schaffte einen Hattrick beim 5:2 Auswärtssieg, der etwas nach Sommerfußball mit hohem Unterhaltungswert aussah. Keeper Langerak wirkte irgendwie nicht sattelfest und patzte bei einem Gegentor ebenso wie Santana beim 0:1 als ihm nach einem Stellungsfehler sogar noch ein Eigentor unterlief. 


Ansonsten war alles im gelben Bereich. Ein großer Auswärtsanhang tauchte die Osttribüne in ein sommerliches Gelb und beide Fangruppen sorgten für ordentlich Stimmung im Fritz Walter Stadion auf dem Betzenberg. Bemerkenswert: Als die Heimfans gegen Ende der Partie das unvermeitliche "You'll Never Walk Alone" anstimmten, sangen die Dortmunder gleich mit und sorgten so für eine Gänsehautatmosphäre. Auch Florian Kringe ("der Fette mit der Sechs") wird diese Gänsehaut bei seinem letzten Einsatz für seinen BVB gehabt haben, als er zunächst eingewechselt und nach dem Spiel von den Borussen leidenschaftlich verabschiedet wurde. 


Mit 78 Punkten hat der Ballspielverein nun das meisterliche Vorjahresergebnis von 75 Punkten schon überflügelt und könnte bei einem Heimsieg gegen Freiburg sogar den Rekord vom FC Bayern (79) knacken und als bester Meister aller Bundesligazeiten in die Geschichte eingehen. 
Überhaupt ist das Erreichte schon jetzt sehr beeindruckend: 44 Punkte alleine in der Rückrunde, 2,36 Punkte im Schnitt, über 20 Aluminiumtreffer, 27 Spiele ungeschlagen, 76 erzielte Tore, 37 Auswärtspunkte bedeuten Einstellung des Bremer Rekordes aus der Saison 2003/04...überragend!

Samstag, 28. April 2012

mes que un entrenador

Josep Guardiola i Sala - welch ein Trainer!


Das katalanische Eigengewächs als Spieler und Trainer Pep Guardiola verläßt nach 4 Jahren Trainertätigkeit den FC Barcelona, den er von einem Weltklasseverein zu der Übermannschaft Europas gemacht hatte.
Er gab dem Team ein System, das Kurzpassspiel "Tikitaka", das regelmäßig zu 70% Ballbesitz des FC Barcelona ("mes que un club") führte und dem Verein eine besondere Philosophie. 


Pep, wie Josep liebevoll in Katalanien genannt wird, hatte stets betont, dass der Trainerstuhl Barca's höchstens 3 Jahre von einer Person besetzt werden könne und deshalb seinen Vertrag jeweils nur um ein Jahr verlängert. Er hatte es schlussendlich sogar noch ein Jahr länger in Barcelona ausgehalten und in dieser Zeit unglaubliche 13 Titel mit seiner Mannschaft gewonnen. Am Ende dieser Saison könnte noch ein Pokal dazukommen, da Barca im Finale des Copa del Reys steht und auf Athletic Bilbao trifft. 


Trotz der enormen Erfolge gab Guardiola in dieser Woche sein Trainerende in Barcelona bekannt.
Er fühle sich leer und ausgebrannt und benötige dringend eine Pause. Das ist durchaus nachvollziehbar, da kaum ein anderer Trainer den Fußball und die Trainerarbeit so gelebt hat wie er. 


"Es gibt noch mehr im Leben als Fußball" waren seine Worte. Da half auch nicht ein Blancoscheck des Präsidenten, auf dem Guardiola sein Jahresgehalt selber fixieren konnte. Geld ist eben nicht alles im Leben. 


Schlau ist derjenige, der auch im Erfolgsrausch seine eigenen Grenzen kennt und rechtzeitig aussteigt. 


Wahrlich ein großer Trainer und Mensch, dieser Josep Guardiola i Sala 

Der 12. Mann

Im Spitzenspiel der 5. Liga (NRW-Liga) kam es im Müngersdorfer Stadion (der aktuelle Werbename des Stadions ist mir leider entfallen) zu Köln zu einer aussergewöhnlichen Spielsituation. 


Viktoria Köln spielte gegen KFC Uerdingen um den Aufstieg in die Regionalliga und lag in der 83. Minute mit 2:3 hinten, als die Uerdinger einen Konter vortrugen, den Kölner Torhüter bereits ausgespielt hatten und den Ball ins leere Tor schossen. Allerdings hatte der Schütze die Rechnung ohne den 12. Mann, Auswechselspieler Andreas Moog gemacht, der sich neben dem Tor warm machte und in einer Reflexbewegung den Ball vor der Torlinie wegschlug. Dafür sah er vom Schiedsrichter die rote Karte, obwohl er gar nicht im Spiel war. Fairerweise ließen die Kölner Spieler den anschließenden Freistoß der Krefelder ungehindert ins eigene Tor schiessen.

der 12.Mann der Viktoria

rumgeschlägert

Rumschlägern ist ein typisch bayrischer Begriff. Vor allem auf den nieder- und oberbayrischen Volksfesten kommt es häufiger zu Schlägereien der Landjugend. "Da wurde wieder rumgeschlägert" heißt es dann verharmlosend. Offensichtlich hat sich diese Unsitte bis in die Landeshauptstadt Bayerns eingeschlichen. Nicht nur auf dem größten aller Volksfeste, dem Münchner Oktoberfest, gibt es jedes Jahr zur Wiesnzeit Hunderte von Schlägereien aufgrund des übermäßigen Alkoholkonsums, sondern auch an der Säbener Straße scheint dieses Brauchtum hoch im Kurs zu stehen.


Traditionell frönt die rote Spielerzunft des FC Bayern dieser Leidenschaft. Hier nur die bekanntesten Attacken der Bayern auf ihre Teamkollegen: Lizarazu ohrfeigt Matthäus, Kahn schüttelt Herzog und Jeremies attackiert Kuffour. 


Die vorläufig absolute Krönung des Rumschlägerns lieferten sich allerdings die beiden Flügelspieler der Münchner Ribery und Robben im Halbfinalhinspiel der Champions League Bayern - Real Madrid. Auslöser dessen war die strittige Ausführung eines Freistoßes, in dessen Verlauf es schon zu ersten Handgreiflichkeiten zwischen Robben und Ribery kam. 




In der Halbzeitpause eskalierte der Streit sogar so sehr, dass Frank Ribery seinem Teamkollegen mit einem Faustschlag ein blaues Auge verpasste. Das war allerdings kostenpflichtig und wurde vom Verein mit einer Geldstrafe von ca. 50.000 Euro geahndet. 


Ob sich die beiden Weltstars sich wieder zusammenraufen können, wird sich nach der Saison zeigen. Mein Tipp: Es wird noch das eine oder andere verbale Nachspiel in den Medien geben.



Dienstag, 24. April 2012

Ihr Krücken!

Was macht der gemeine argentinische Fußballfan, wenn er mit der Leistung seiner Mannschaft nicht einverstanden ist?
Antwort: Er bewirft die Spieler mit Gehhilfen. 
So geschehen beim Racing Club aus Buenos Aires   




Montag, 23. April 2012

Leuchte auf mein (2.) Stern Borussia


Nach der Regelung der Deutschen Fußball Liga aus der Saison 2004/2005 darf jeder Verein, der in der Bundesliga 3 Meistertitel errungen hat, einen Stern in sein Logo aufnehmen. Einen zweiten Stern darf derjenige Verein auf der Brust tragen, der 5 Meisterschaften in der Bundesliga gewonnen hat. Nach dem Gewinn von mindestens 10 Bundesligameisterschaften bekommt man den 3. Stern, ab dem 20. Titel den 4.

Da Borussia Dortmund gerade seine 8. Meisterschaft, davon die 5. zu Bundesligazeiten gewonnen hat, darf der Deutsche Meister BVB 09 zur neuen Saison den 2. Stern tragen. Damit hat der Ballspielverein mit der Borussia aus Mönchengladbach gleichgezogen, die bisher als einziger Club berechtigt war, 2 Sterne im Emblem aufzuführen. Der Rekordmeister Bayern München trägt übrigens 4 Sterne für 21 Meistertitel in der Bundesliga.


Randnotiz: Obwohl die so genannten Altmeister Gelsenkirchen und Nürnberg 7 beziehungsweise 9 Meistertitel gewonnen haben, tragen beide Vereine keinen einzigen Stern. Die Glanzzeit der Altmeister liegt schon lange vor der Einführung der Bundesliga zurück.


Borussia Dortmund ist mit 8 Meistertiteln übrigens der Rekordmeister des Ruhrgebietes und hat nach Jahrzehnten endlich FC Blau-Weiss 04 überholt, die lange Zeit als uneinholbar galten.