Mittwoch abend in Sofia, Championsleague Qualifikationsrückspiel zwischen dem bulgarischen Meister Ludogorez Rasgrad und Steaua Bukarest, aktueller Titelträger aus Rumänien.
Das Hinspiel endete mit einem späten Treffer in der 89. Minute 1:0 für Steaua. In der 90. Minute des entscheidenden Rückspiels gelingt Ludogorez das 1:0. Verlängerung. In der 119. min muss der Torwart des heimischen Teams wegen einer Notbremse mit Rot vom Platz. Da Ludogorez bereits schon 3x gewechselt hatte, muss ein Feldspieler ins Tor. In den Kasten geht der Abwehrspieler Cosmin Moti. Dieser übersteht die Restzeit der Verlängerung ohne Gegentreffer. Elfmeterschiessen! Ludogorez Rasgrad darf beginnen und ausgerechnet Cosmin Moti schnappt sich als erster Schütze den Ball und verwandelt nervenstark.
Danach hält er zwei Elfmeter und wird somit zum Helden des Spiels. Ludogorez Rasgrad erreicht zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die Gruppenphase der Königsklasse, dank Cosmin Moti.
Der Vereinpräsident Domustschiew verkündet stolz, dass die neu zu errichtende Tribüne Cosmin-Moti-Tribüne heißen soll.
Pikant am Rande: Der Elfmeterkiller ist Rumäne und war 3 Jahre lang Spieler von Dinamo Bukarest, dem Erzrivalen von Steaua. Moti war vielleicht deshalb besonders motiviert.
Das ist Fußball!
Samstag, 30. August 2014
Vamos Eibar
Ein kleiner baskischer Fußballclub sorgt in der Primera Division, der ersten Liga in Spanien, für Aufsehen.
Sociedad Deportiva Eibar, aus der 27.000 Kleinstadt Eibar ist zum ersten Mal in der 74jährigen Vereinsgeschichte in die höchste Spielklasse aufgestiegen und das mit dem kleinsten Etat in der gesamten zweiten Liga von nur 3,5 Millionen Euro. Das ist der 150. Anteil des Etats vom großen Ligakonkurrenten Real Madrid und deutlich weniger als vergleichbare Etats von deutschen Zweitligateams wie VFR Aalen (11,5 Millionen) oder SV Sandhausen (8,2 Millionen).
Zudem passierten durchschnittlich nur 3.000 Fans regelmäßig die Stadiontore des knapp 5.000 Zuschauer fassenden Stadions "Estadio Municipal de Ipurua".
In dieser Saison wird das Stadion (in Eibar spricht man von dem Fußballplatz) bei jedem Heimspiel ausverkauft sein, da man erstmals mehr als 4.000 Dauerkarten absetzen konnte.
Da der SD Eibar so sparsam und wirtschaftlich gut agiert, gehört er zu den ganz wenigen spanischen Fußballvereinen, die schuldenfrei sind. Genau diese Tatsache hätte den sportlich schon feststehenden Aufstieg fast noch verhindert. Ein Gesetz schreibt allen Vereinen der ersten und zweiten Liga ein Stammkapital von mindestens 2.1 Millionen vor. Eibar verfügte aber nur über 400.000 Euro an Grundvermögen. Eine von der Vereinsführung eingeleitete Klage gegen dieses Gesetz brachte zwar nicht den erhofften gerichtlichen Erfolg, aber jede Menge Sympathien für den Underdog.
Durch eine Kapitalerweiterung durch 8000 private Anteilseigner aus 48 Ländern konnte der Betrag zusammen getragen werden, ohne sich an einen Großinvestor oder Sponsor zu binden und damit das ursprüngliche Wesen des Vereins aufzugeben. Sympathisches Detail hierbei: Den letzen Anteil zeichnete ausgerechnet ein 90jähriges Vereinsmitglied.
SD Eibars Vereinspolitik ist es seit jeher junge Spieler aus höherklassigen Vereinen auszuleihen, um sie in die Mannschaft zu integrieren und auszubilden. Die Kehrseite: Meistens verlassen die besten Spieler bald wieder den Verein, da die Ausleihzeit abgelaufen ist oder weil andere Clubs auf die jungen Spieler aufmerksam geworden sind und diese verpflichten. Selbst die späteren Weltmeister Xavi Alonso und David Silva haben in jungen Jahren für SD E gespielt.
Da für Spieler der ersten spanischen Liga ein Mindestlohn von 120.000 Euro vorgeschrieben ist, musste nun bei der Verpflichtung von Derek Boateng der Jahresetat angehoben werden. 120.000 Euro ist genau die Summe, die der Trikotsponsor pro Saison an Eibar überweist.
Übrigens spielen die "Los Armeros" -die Büchsenmacher*- genau wie der weltberühmte FC Barcelona in blau-roten Trikots. Das ist auch kein Zufall. Als nach der Vereinsgründung im Jahre 1940 die ersten Spiele anstanden, war noch nicht mal das Geld für eigene Trikots da. Die wurden großzügig von Barca gespendet. Seitdem spielt man in Eibar eben in diesen gestreiften Jerseys.
Beim Ligastart am letzten Wochenende kam es gleich zum Derby gegen einen der beiden großen Nachbarn Real Sociedad San Sebastian. Der andere große Rivale aus Baskenland ist Athletic Bilbao. Aus beiden Clubs kommen traditionell die meisten ausgeliehenen Jungspieler von Eibar.
Das Team von Sociedad Deportiva Eibar gewann vor 5.173 Zuschauern verdient mit 1:0 und feierte damit den ersten Sieg in der höchsten spanischen Spielklasse!
*Der Spitzname Büchsenmacher aufgrund der großen Waffenindustrie im Ort.
Ein weiterer Spitzname ist The Bravehearts, ein Name der von dem schottischen Fanclub "La Escocia la Brava" stammt. Dieser Fanclub ist regelmäßig mit Dudelsack und Kilts im Stadion anzutreffen.
Sociedad Deportiva Eibar, aus der 27.000 Kleinstadt Eibar ist zum ersten Mal in der 74jährigen Vereinsgeschichte in die höchste Spielklasse aufgestiegen und das mit dem kleinsten Etat in der gesamten zweiten Liga von nur 3,5 Millionen Euro. Das ist der 150. Anteil des Etats vom großen Ligakonkurrenten Real Madrid und deutlich weniger als vergleichbare Etats von deutschen Zweitligateams wie VFR Aalen (11,5 Millionen) oder SV Sandhausen (8,2 Millionen).
Zudem passierten durchschnittlich nur 3.000 Fans regelmäßig die Stadiontore des knapp 5.000 Zuschauer fassenden Stadions "Estadio Municipal de Ipurua".
Da der SD Eibar so sparsam und wirtschaftlich gut agiert, gehört er zu den ganz wenigen spanischen Fußballvereinen, die schuldenfrei sind. Genau diese Tatsache hätte den sportlich schon feststehenden Aufstieg fast noch verhindert. Ein Gesetz schreibt allen Vereinen der ersten und zweiten Liga ein Stammkapital von mindestens 2.1 Millionen vor. Eibar verfügte aber nur über 400.000 Euro an Grundvermögen. Eine von der Vereinsführung eingeleitete Klage gegen dieses Gesetz brachte zwar nicht den erhofften gerichtlichen Erfolg, aber jede Menge Sympathien für den Underdog.
Durch eine Kapitalerweiterung durch 8000 private Anteilseigner aus 48 Ländern konnte der Betrag zusammen getragen werden, ohne sich an einen Großinvestor oder Sponsor zu binden und damit das ursprüngliche Wesen des Vereins aufzugeben. Sympathisches Detail hierbei: Den letzen Anteil zeichnete ausgerechnet ein 90jähriges Vereinsmitglied.
SD Eibars Vereinspolitik ist es seit jeher junge Spieler aus höherklassigen Vereinen auszuleihen, um sie in die Mannschaft zu integrieren und auszubilden. Die Kehrseite: Meistens verlassen die besten Spieler bald wieder den Verein, da die Ausleihzeit abgelaufen ist oder weil andere Clubs auf die jungen Spieler aufmerksam geworden sind und diese verpflichten. Selbst die späteren Weltmeister Xavi Alonso und David Silva haben in jungen Jahren für SD E gespielt.
Da für Spieler der ersten spanischen Liga ein Mindestlohn von 120.000 Euro vorgeschrieben ist, musste nun bei der Verpflichtung von Derek Boateng der Jahresetat angehoben werden. 120.000 Euro ist genau die Summe, die der Trikotsponsor pro Saison an Eibar überweist.
Übrigens spielen die "Los Armeros" -die Büchsenmacher*- genau wie der weltberühmte FC Barcelona in blau-roten Trikots. Das ist auch kein Zufall. Als nach der Vereinsgründung im Jahre 1940 die ersten Spiele anstanden, war noch nicht mal das Geld für eigene Trikots da. Die wurden großzügig von Barca gespendet. Seitdem spielt man in Eibar eben in diesen gestreiften Jerseys.
Beim Ligastart am letzten Wochenende kam es gleich zum Derby gegen einen der beiden großen Nachbarn Real Sociedad San Sebastian. Der andere große Rivale aus Baskenland ist Athletic Bilbao. Aus beiden Clubs kommen traditionell die meisten ausgeliehenen Jungspieler von Eibar.
Das Team von Sociedad Deportiva Eibar gewann vor 5.173 Zuschauern verdient mit 1:0 und feierte damit den ersten Sieg in der höchsten spanischen Spielklasse!
*Der Spitzname Büchsenmacher aufgrund der großen Waffenindustrie im Ort.
Ein weiterer Spitzname ist The Bravehearts, ein Name der von dem schottischen Fanclub "La Escocia la Brava" stammt. Dieser Fanclub ist regelmäßig mit Dudelsack und Kilts im Stadion anzutreffen.
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